Es gibt die alten Erzählungen darüber, wie eine Mutter zu sein hat: selbstlos, aufopfernd, hingebungsvoll, zugewandt. Da wird ein Bild einer Übermutter gemalt, die in modern terms: tollen Job hat, sexy After Baby Body, tolle Beziehung und nebenbei die Kinder -bedürfnisorientiert versteht sich- wuppt.
Inzwischen wissen wir: das ist ein patriarchales Märchen. Hier, auf Instagram, auf den sozialen Medien, am Sandkastenrand und in den Wohnzimmern der besten Freundin ist genug passiert, hat genügend awareness Arbeit stattgefunden. Wir haben verstanden, dass wir uns dagegen auflehnen können, dürfen, und vielleicht sogar müssen, wenn wir eine gerechtere Welt für unsere Kinder (Mädchen!) wollen.
Der moderne Muttermythos: Erschöpfung ist normal
Viel neuer und viel gefährlicher ist die Erzählung der erschöpften Mutter. Diese Story geht so: eine feministische & aufgeklärte Frau MUSS die omnipräsente Gewalt, den andauernden Mangel und die multidimensionalen Ansprüche an sie als Frau, Mensch und Mutter überfordernd finden. Wenn sie emotional präsent mit sich und ihren Kindern ist, dann MUSS sie sich permanent erschöpft und ungenügend fühlen.
Im mainstream framing ist es total normal, total ok, dass die moderne Frau und Mutter erschöpft ist. Sie muss es so gar sein, wenn sie das Ausmaß ihrer Aufgaben richtig versteht.
Die perverseste Lüge in diesem Knäul: wenn eine Frau ihre eigenen Bedürfnisse zur Priorität macht, dann muss das Kind leiden. Die Frau muss sich also entscheiden: ich (dann ist sie egoistisch, eine Rabenmutter) oder das Kind (dann ist sie müde und erschöpft bis hin zum Burnout, weil ihre Bedürfnisse leer ausgehen).
Schluss damit!
Um dem Burnout vorzubeugen, um die Story zu durchbrechen, um glücklich zu sein mit Kind im Leben braucht es einen radikalen Richtungswechsel.
Du fühlst das?
Du hast keine Lust mehr, ständig zu rennen, dich aufzureiben, kaputt zu arbeiten?
Dann schlage ich dir hier einen Neuanfang vor.
Schluss mit Erschöpfung: 5 Affirmationen
- Ich zuerst
Wenn ich gut genährt bin -und zwar so richtig gut und ausgebiegig, auf allen Ebenen, wenn ich genug geschlafen haben, genug S.x habe, genug Inspiration, genug sinnstiftende Tätigkeit- dann, und nur dann, kann ich aus den Vollen geben. Dann gebe ich von Herzen gerne, aus einem Gefühl des Überfliessens.
Ich setzte mich radikal an die 1. Stelle.
- Anspruchslos
Es ist so anstrengend, wegen der Ansprüche, die ich an mich stelle und die ich selbst an mich stelle. Ich lasse eigene und internalisierte Ansprüche an mich los. Um zu wissen, was das Beste für mich und mein Kind ist, wende ich mich an meine Intuition. Die höchste und beste Autorität über mein Leben, meinen Körper und das Leben meines Kindes habe ich.
Ich mache das, was ich will, so wie ich es will.
- ich bin eingebettet
Ich bin Teil eines Netzwerkes. Genau wie mein Kind. Wir haben so viele Anknüpfungspunkte, so viele Menschen die uns berühren. Bekannte und Unbekannte. Aktive Kontakte, eingeschlafene Kontakte, familiäre Kontakt, nachbarschaftlichen Kontakte, Kita/Schulkontakte, freundschaftliche Kontakte, zukünftige Kontakte. Diese Menschen binde ich mit ein, diese Menschen frage ich um Hilfe.
Ich lasse mich von anderen Menschen unterstützen, sehen, inspirieren.
- Ressourcen sind unendlich
Energie ist unbegrenzt vorhanden. Ich selbst bestehe aus Energie, so wie alles andere -jeder Grashalm, alles Geld, jedes Luftpartikel- auf diesem Planeten und darüber hinaus auch. Von allem ist im Überfluss da.
Ich kann jederzeit Verbindung aufnehmen zu unendlichen Kraftreserven.
- Glücklichsein ist eine Entscheidung
Im Aussen ist immer zu viel los, zu viel Kacke am dampfen, zu viel Gewalt, zu viel Ohnmacht. Ich weigere mich, zu verzweifeln. Mein Inneres ist größer als das chaotische, überfordernde Außen. Ich gebe mich nicht auf. Ich lasse zu, berührt zu werden- zu nehmen und zu empfangen.
Ich fühle alles, ohne mich überfordert zu fühlen.
Atme ein, atme aus. Spüre in dich hinein, was diese Affirmationen mit dir machen. Spüre, wie sich etwas in dir bewegt. Spüre auch den Widerstand, der sich womöglich regt.
Auf dem Weg in ein Leben, das maximal genüsslich, maximal leicht und maximal angefüllt mit Schönheit und Liebe ist, gibt es einiges an Geröll aus dem Weg zu räumen. Einiges, was es gilt zu durchbrechen. Der Muttermythos in seinen alten und neueren Formen ist so eine Illusion: verdammt wirksam, weil er so alt ist und so tief in uns, unsere Eltern und alle Menschen um uns herum eingraviert ist.
Du darfst jetzt, heute und hier die Entscheidung treffen: Schluss damit.