Mom Shaming – werde unangreifbar

lass uns reden

Mom Shaming: wenn du in deinen Entscheidungen oder Ansichten kritisiert oder negiert wirst. Es gibt wenig, was so verletzend ist, wie die Meinung der anderen Mütter. unsolicited advice. Verhöhnung. die gezogenen Augenbrauen. hässliche Kommentare. direkte Verurteilung … mom shaming hat viele Fratzen. Das blanke Gift für das Selbstbewusstsein als Mutter.

„Vegan. Karrieregeil. Bringt die Teenager zur Welt? Familienbett. Langzeitstillen. Afterbabybody. Rabenmutter. Helikoptern. Ihre Kinder hören nicht auf sie. Postpartale Depression. MILF. Flaschenkind. Nahrungsergänzungsmittel. Warum wollte die überhaupt Kinder, wenn sie sich jetzt nicht kümmert? Freilerner. Schlüsselkind. bedürfnisorientiert.
Wie kannst du nur.“

die anderen

Die Meinungen der anderen haben mich früher tief getroffen. Ich hatte ja keine Ahnung. Ich wusste nicht, wie das geht Mutter Sein. Ich hatte kein Selbstvertrauen, kein Vertrauen in mich und meine Intuition. Ich merkte schnell: zu jedem Thema gibt es zwar mehrere (danke, demokratische Gesellschaft!) Meinungen –aber nur eine, die richtig ist:
natürliche Geburt ja. Kaiserschnitt nein.
Stillen ja. Fläschchen nein.
Zuhause bleiben ja. schnell zurück in den Beruf nein.
Latexschnuller ja. Plastik nein.
Ein einziges Minenfeld – da muss man ja aufpassen, wohin man tritt, sonst wird man zerfetzt!

Sofort steht das große Ganze im Raum: ich schäme mich für das, was ich tue oder für das, woran ich glaube. Ich habe Angst falsch zu sein. Ich habe Angst, eine schlechte Mutter zu sein.

Mom Bashing : die Ursachen

Inzwischen weiß ich, was hinter übergriffigen Meinungen, unverhohlener Verurteilung, dem ganzen dreckigen Mom Shaming steckt: die blanke Angst.

Warum Frauen andere Frauen verurteilen & bewerten? Um ihre blanke Haut zu retten – aus Selbstschutz. Ihr Selbstbewusstsein ist zerfressen von Selbstzweifeln, von tiefer Unsicherheit und nicht selten von gehörigen Minderwertigkeitskomplexen.  Sie haben selbst Angst, eine schlechte Mutter zu sein. In den Augen der anderen zu versagen. Die Rolle Mutter nicht richtig zu erfüllen. Diese Frauen haben ihr Leben auf eine bestimmte Art eingerichtet, die nicht ihnen selbst entspricht. Oft haben sie die Erziehungsweisen unreflektiert von ihren Eltern übernommen. Innerlich sind sie vielleicht zerrissen zwischen Mutterrolle, Lohnarbeit, Perfektionismus und anderen Fallstricken.

Wenn diese Frauen dann eine Mutter sehen, die es anders macht als sie selbst, dann wirft das Fragen auf über ihre eigenen Methoden und Modelle – unerträglich, denn möglicherweise würden sie herausfinden, wie unglücklich sie in Wahrheit sind.

Um diese Fragen gar nicht erst aufkommen zu lassen, werden die Gedanken und Gefühle auf andere Mütter ausgelagert. Also wird die Frau, die es anders macht, verurteilt, belächelt, geschnitten, verhöhnt. Es handelt sich dabei um einen unbewussten Abwehrmechanismus, eine sogenannte Projektion – mit dem Ziel, die eigene Lebenswirklichkeit vor gefährlichen Fragen zu schützen. Also werden andere Mütter für alles mögliche was sie tun oder nicht tun bewertet. Es ist die eigene Angst, falsch zu sein, die aus Müttern spricht, die andere verurteilen.