Muttermythos: warum glücklich sein so schwer ist

Die Jahrhunderte alte Geschichte vom Muttermythos geht so: Kinder machen dich glücklich. Frau sein bedeutet Mutter sein. Also muss jede Frau ein Kind bekommen, um glücklich zu werden.
Das ist die Kulturklatsche, mit der jede von uns aufwächst – wir saugen das quasi mit der Muttermilch in uns auf. Wir Frauen, die wir selbst Mütter sind und jede andere Person in unserer Gesellschaft bekommt diese Konditionierung eingetrichtert. Aufgrund unserer Sozialisierung glauben wir das. Nach allem, was unser Großhirn gelernt hat über Frau Sein & Mutter sein gilt: Kinder MÜSSEN dich glücklich machen. Und: um eine Frau zu sein MUSST du Mutter werden.

Jetzt kommt der Gamechanger: Es ist ein Illusion. Es ist so nicht.

Kinder kriegen bringt nicht automatisch Glück. Frau Sein braucht nicht zwingend Mutterschaft.

Das bedeutet nicht weniger, als: wir müssen unsere Vorstellungen über Frau Sein & Mutter Sein über Bord werfen. Das, was wir und unsere Eltern vor uns seit so vielen Generationen eingetrichtert bekommen haben. Alles das loslassen. Und zwar während die Gesellschaft noch nach den alten Maximen funktioniert.

Das ist ziemlich revolutionär. Denn die Menschen um uns herum, die noch am alten Glauben festhalten, können das nicht verstehen (und weil sie die Reflexion scheuen, projizieren sie ihre Ängste auf Mütter, die es anders machen – so entsteht Mom Shaming).

Vereinbarkeit von Familie & Beruf

Es gibt so viel, was es uns schwer macht, ein glückliches Leben zu führen mit Kind(ern) an der Seite. In einer kinderfeindlichen Gesellschaft, in der Vereinbarkeit eine Unmöglichkeit bleibt, ist es schwer, frei und selbstbestimmt zu Leben als Frau*, die Kind(er) hat. All das Drumherum, die Pflichten und Zwänge – die Butterbrote, die Arzttermine, die Elterngespräche am Sandkasten, die Legosteine in der Fusssohle, die Geschwisterkämpfe, der Zeitmangel – sie verhindern so oft, dass sich das Leben mit Kind(ern) genießen lässt. Es gibt so viel, was verdammt anstrengend ist am Mutter Sein. Glücklicherweise fangen wir gerade dabei an, einander davon zu erzählen.

Aber bleibt es jetzt 18 Jahre lang schwer und anstrengend?

Aussteigen aus der Mutterglück Lüge

Wie geht also ein glückliches Leben mit Kind(ern)?

Zuallererst geht es darum, aus der Geschichte aussteigen: das Glück kommt nicht automatisch mit dem Kind. Es ist also total normal, nicht zu zerschmelzen in einem rosa-blubber-Glücksgefühl.

Dieser Ausstieg aus der Geschichte vom Muttermythos hat enorme Auswirkungen. Denn es bedeutet, dass du dir alle deine Gefühle erlauben darfst. Die ambivalenten Gefühle, die dunklen Gefühle, die schönen un die schaudrigen.

Das ist der Anfang.

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