Judith Uma Schunk self care Muttersein mit Schattenseiten

self care – dafür habe ich keine Zeit
… und was wirklich funktioniert

Es fühlte sich für mich meistens unmöglich an. Lohnarbeit, Kinder, Partnerschaft und die vielen micro tasks. Es drückte und schmerzte an viel zu vielen Stellen. Mein Körper rebellierte, schrie mich an – und ich versuchte trotzdem weiter zu machen. Weder Energie noch Zeit schienen zu reichen. Meine Rechnung ging nicht auf. Es war nicht möglich, alles unter einen Hut kriegen. Mein Alltag forderte schonungslos Kompromisse ein.

Am Ende schnitt ich dann wieder eher von mir etwas ab, damit es doch irgendwie passt. Wieder mal.

Meiner Tochter zuliebe … denn es war so viel leichter, meinem Kind etwas Gutes zu tun, als mir. 

Dafür schien es keinen Raum und keinen Platz zu geben, in meinem Alltags-Fleischwolf, der all meine früheren Ideale erbarmunglos zermalmte. Dann sah ich all die Super-Mamis, die sich so mühelos und hingebungsvoll um ihre Kinderschar kümmern. Denen es nichts auszumachen scheint, der Schlafmangel, die Milch- Brei- und Kotzflecken auf dem geringelten Shirt. Diese Frauen, die sich gerne zurücknehmen, die ihr Leben nach ihren Kindern ausrichten. Da war so eine Ahnung: ‘so geht das. Das ist eine Vollblut Mama. So sollte ich auch sein’. 

Ich glaube nicht mehr daran.

Ich weigere mich, an die Geschichte ‘Muttermythos’ zu glauben: dass eine gute Mutter selbstlos und aufopferungsvoll ist. Dass sie ihre eigenen Bedürfnisse hinter die ihrer Kinder zu stellen hat.

Ich glaube nicht, dass eine gute Mutter sich selbst vergisst. Ganz im Gegenteil: ich glaube, dass es schlecht ist und krank macht, sich selbst zu vergessen und aufzugeben.

Been there done that. 

Heute weiß ich: um die Mutter sein zu können, die ich sein will, darf ich mich radikal an die 1. Stelle setzen (!). Jap, richtig gelesen. Ich gestalte meinen Alltag und meine Umgebung so, dass es mir gut geht, dass ich mich genährt und gestärkt fühle. Denn so, und nur so, kann ich gut für mein Kind da sein – und nur so, nur durch Vorleben, kann ich meiner Tochter beibringen, wie sie gut für sich sorgen kann. 

Ich habe gelernt: wenn ich mich selbst an 1. Stelle setze, dann muss ich meinem Kind keine unterbewussten Vorwürfe mehr machen. Dass es mir etwas wegnimmt. Dass es zu viel von mir fordert. Wenn ich nicht mehr gebe, als ich habe, dann bin ich im Gleichgewicht.

Selbstfürsorge: Ängste überwinden

Nett gemeinte Affirmationen, Journalling, Yoga und viele tolle Bücher und Ratgeber – sind oft ganz schön toxisch. Denn wenn ich innerlich nicht glaube, dass ich es wert bin, dass ich gut für mich sorge, hilft das alles nichts. Dann ist mein System verwirrt und geht noch mehr in den Widerstand. Die Folge: es wird mir noch schwerer fallen, mir Gutes zu tun, geduldig mit mir zu sein, meinen Raum einzunehmen.

Was hilft: in der Tiefe anzuschauen, was mich daran hindert. Verstehen, aus welchem Grund ich mir selbst im Weg stehe. Warum ich es nicht gut mit mir meinen kann.

Das ist ganz schön unbequem und es kostet eine extra Portion Mut! Solche Fragen können sein: warum fällt es mir schwer, gut für mich zu sorgen? Was hält mich davon ab, mir Me-Time zu nehmen, um Hilfe zu fragen, meine Grenzen einzufordern? Warum denke ich, dass die Bedürfnisse meines Kindes wichtiger sind als meine eigenen? Warum glaube ich, dass ich meine langgehegten Wünsche kompromittieren muss? Warum bin ich so perfektionistisch?

Willst du es herausfinden?
Bist du neugierig darauf, dich in deiner ganzen Tiefe & Größe kennenzulernen?

Und nicht mehr deine Bedürfnisse zu verhandeln – sondern einzufordern?
Darf ich dir dabei helfen?

Das ist ziemlicher revolutionärer Tobak! Denn 90% von uns haben erzählt und vorgelebt bekommen, dass eine gute Mutter sich zurücknimmt, dass sie leise ist, unauffällig, unsichtbar. 

Wenn ich mich also daran mache, alte Glaubensmuster aufzuarbeiten, umso richtig dekadent & genüsslich zu leben, dann wurstel ich mich durch Jahrhunderte alten Staub- und Spinnenweben Lagen. Um mein Selbstwertgefühl zu stärken, muss ich durch meine Schwächen gehen. Es kann ruckelig werden. Aber es lohnt sich. So richtig NEIN sagen und zu dem was ich wirklich will JA. Das lässt das Leben richtig bunt und schön und großartig werden. 

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